Thunfisch-Prosciutto klingt zunächst widersprüchlich – ein „Schinken“ aus Fisch – doch auf dem Teller zeigt sich eine harmonische Komposition aus Rauch, Salz und maritimem Umami. Auf Speisekarten ist er selten zu finden, was ihn umso spannender macht, wenn er angeboten wird. In Rijeka wird er meist als kalte Vorspeise serviert, mit Olivenöl, Kapern und vielleicht einer dünnen Zitronenscheibe. Warum mögen ihn die Gäste? Weil er fein und „sauber“ schmeckt – und trotzdem Charakter hat.
Wie entsteht er? Das Verfahren variiert, doch das Prinzip ist ähnlich wie beim Trocknen oder Pökeln: Thunfischfilet wird gesalzen, eventuell leicht geräuchert und reift dann, bis es sich hauchdünn schneiden lässt. Der Schnitt ist entscheidend: mit einem scharfen Messer oder auf der Maschine, quer zur Faser. Zu Hause ist das schwer nachzumachen, daher lohnt es sich, einen zuverlässigen Hersteller zu finden. Beim Servieren gilt: weniger ist mehr – ein Tropfen gutes Öl, ein Hauch Pfeffer und ein paar Kapern genügen.
Welcher Wein passt dazu? Leichte, frische Weißweine aus der Kvarner-Bucht harmonieren wunderbar mit der Fülle des Thunfischs; Sekt oder Schaumwein ist die elegantere Wahl, besonders als Auftakt zu einem Fischmenü. Das Brot sollte neutral sein, leicht geröstet, um zu begleiten statt zu übertönen. Wenn Sie Knoblauch mögen, reiben Sie ihn nur sanft auf das Brot.
Ist Thunfisch-Prosciutto eine „lokale Tradition“? Historisch nicht, aber er passt perfekt in die Logik der modernen Küstenküche, die offen für neue Ideen ist. Im Mornar kommt er auf den Tisch, wenn es frischen Thunfisch gibt und ein kühler Abend nach einem ruhigen Einstieg verlangt. Wenn Sie ihn auf der Tafel sehen – zögern Sie nicht, er ist schnell ausverkauft. Und wer neugierig ist, sollte den Kellner nach Herkunft und Zubereitung fragen – eine kleine Lektion in Gastronomie, die mehr wert ist als jede Menübeschreibung.